|
Der MikrocontrollerMuss ich mich jetzt auch noch damit beschäftigen?Ja! Die Dinger sind einfach vielseitig, preiswert und sparen viel diskret aufzubauende Schaltung. Wenn man einmal den Einstieg geschafft hat, kann man sich's gar nicht mehr anders vorstellen. Komplexe Logik, zeitgesteuerte Abläufe, Sensorik, Signalverarbeitung, Display, Datenspeicherung und -kommunikation etc.: alles wird mit geringem Aufwand möglich.So sieht's praktisch ausVon verschiedenen Herstellern werden Platinen angeboten, die den Prozessor-Chip plus die notwendige Peripherie schön kompakt drauf haben und bei denen die Anschlüsse auf Steckverbinder-Reihen bzw. Lötaugen herausgeführt sind. Mit den Steckverbindern kann man die Platine mit sogenannten Schields zusammenstecken, auf denen man die eigene Schaltung unterbringen kann.Verzichtet man auf die Steckverbinder, dann kann man die Platine direkt auf einen Träger aufkleben (z.B. mit Schmelzkleber). Die Verbindungen zum Träger bzw. zur Außenwelt werden gelötet. Verschiedene Beispiele dieser von mir favorisierten Methode seht Ihr hier:
Hier klebt der Pro Mini auf der Rückseite eines LCD-Displays. Die Platine ist so platziert, dass sich kurze Verbindungen (mit Kupferlackdraht) zu den Display-Anschlüssen ergeben.
Der Arduino Pro MiniAuf den obigen Bildern ist schon zu sehen, auf welche Platine ich mich eingeschossen habe. Es ist der Ardino Pro Mini bzw. kompatible Nachbauten (Klone) von ihm. Kernstück ist, wie bei allen Arduino-Boards, der vielseitige ATmega-Prozessor. Hier die Dokumenation des Herstellers nur mal so zum reinschmöckern (das Laden dauert etwas!).Der Pro Mini ist maximal kompakt, da er nur serielle Anschlusspins, aber keinen USB-Stecker auf der Platine hat. Der Programmier- und Komunikationsanschluss an den PC erfolgt über einen aufsteckbaren USB-Umsetzer oder gleich drahtlos über einen Bluetooth-Adapter (siehe weiter unten). Die Minimal-Austattung, und wahrscheinlich auch die großen Stückzahlen auf Grund der Beliebtheit, machen ihn sehr preiswert. Einen Klon gibt's z.B. für weniger als 2 € aus Fernost und ich habe mit diesen Billig-Exemplaren bisher keine schlechten Erfahrungen gemacht. Stiftleisten sind in der Regel beigelegt, wobei ich immer nur die stirnseitige Leiste zum Aufstecken des Komunikationsadapters einlöte. Und vor allem: Was die Leistungen anbelangt, muss man gegenüber den großen Brummern, wie z.B. dem Arduino Uno, keine Abstriche hinnehmen. Es ist der gleiche Prozessor (ATmega 328P) verbaut und damit hat man auch gleiche Speicherausstattung, nämlich 32 kB Flash-Speicher für's Programm und 2 kB statischen RAM für Variablen. Sowohl der UNO als auch der klassische offizielle Pro Mini haben nur Pins für die ersten sechs der acht Analog-Eingänge des Prozessors. Dagegen sind bei den Pro Mini-Klonen und wohl auch bei den neueren offiziellen Pro Mini-Versionen sogar alle Analog-Pins herausgeführt. Es sei noch der 5V-Spannungsregler erwähnt, der beim Pro Mini verhältnismäßig wenig Strom für Verbraucher zulässt, die direkt über die Prozessor-Ausgänge betrieben werden. Falls man mit seiner Anwendung da tatsächlich an Grenzen stößt, kann man einen extern Regler (z.B. LM7805) einsetzen. Der BootloaderDieses kleine Programm bedient auf der Controllerseite die Schnittstelle und nimmt das hochzuladende Anwendungsprogramm entgegen. Dazu ein ganz wichtiger Hinweis: Die Klone/Nachbauten, die man preisgünstig bestellen kann, haben oft keinen (oder vielleicht auch den falschen) Bootloader drauf. Wenn man das nicht weiß, wundert man sich, dass das Hochladen einfacht nicht klappen will, obwohl offensichtlich alles richtig angeschlossen ist.In dem Fall muss man den Bootloader selbst "flashen". Eine gute Anleitung findet sich hier. Man muss dafür (irgend)einen anderen Arduino haben, der auf jeden Fall den Bootlader installiert hat. D.h. für den Einstieg in die Arduino-Welt sollte man sich am besten ein offizielles Arduino-Exemplar kaufen. Das baut man dann nirgens ein, damit man es immer für solche und andere Zwecke zur Verfügung hat. Die Entwicklungsumgebung (IDE) auf dem HostUm das Anwendungsprogramm (ganannt "Sketch") für den Controller schreiben, übersetzen und hochladen zu können, braucht es eine Entwicklungsumgebung (IDE) auf einer Hostplattform (z.B. Windows-PC). Von der offiziellen Arduino-Webseite kann man sich die IDE hier herunterladen. Es gibt auch eine online-Variante (Arduino Web Editor). Die Bedienung ist in verschiedensten Tutorials gut dokumentiert. Die Programmiersprache ist C oder Assembler. Wenn mann die Sketches aus den Anleitungen übernimmt, braucht man erst mal nicht viel Ahnung von der Programmierung des Prozessors zu haben.Vergesst nicht, etwas zu spenden, wenn Ihr die Arduino-Entwicklungssoftware benutzt! Die Verbindung vom Host zum ControllerDas Hochladen der übersezten Sketches, aber auch eine mögliche Kommunikation im Rahmen der Anwendung erfolgt über serielle Schnittstelle. Beim ProMini geht das über die schon erwähnte Stiftleiste (auf den obigen Bildern jeweils links zu sehen).Per Kabel: Für die Verbindung über USB-Kabel zum PC benötigt man einen "USB zu TTL-Konverter mit CP2102". Aus den zahllosen Angeboten sucht man sich einen aus, bei dem das benötigte 5-polige Flachkabel mit Steckbuchsen dabei ist. Hier mein Exemplar rechts mit der Controller-Platine dran: Ich habe die einzelnen Steckbuchsen am Kabel auf beiden Seiten passend zu einem Stecker zusammengeklebt. Wie man sieht, ist die Zuordung der Adern nicht 1:1. Zudem bleibt auf der Konverterseite der 3.3V-Pin (im Bild unten) und auf der Mikrocontrollerseite der GRN-Pin (im Bild oben) unbelegt. Damit man nicht versehentlich um einen Pin versetzt einsteckt, kann man diese unbenutzten Pins mit einem Klecks Schmelzkleber "sperren". Die gezeigte Adernzuordnung ist für Klone in 5V-Ausführung. Vorsicht, die offizielle ProMini-Version hat eine andere Reihenfolge auf der Stiftleiste! Und noch was: Sinnvollerweise braucht es ein USB-Verlängerungskabel, wenn der PC nicht unmittelbar auf dem Basteltisch steht. Per Bluetooth: Natürlich ist da eine kabellose Verbindung interessant. Der Basteltisch bzw. der
Einbauort des Controllers kann sich dann ein ganzes Stück entfernt vom bequemen Schreibtisch mit dem
PC befinden. Auch das geht für wenig Geld, ist aber etwas komplizierter einzurichten.
So, bevor man damit arbeiten kann, muss der HC-05 aber noch passend programmiert (konfiguriert) werden und auf dem Host muss er dann auch noch gekoppelt werden. Zur HC-05-Programmierung benötig man u.a. einen Arduino. Es gibt dazu viele Beiträge im Netz, die oft unnötig kompliziert sind. Für Verdrahtung und Programmier-Sketch könnt Ihr z.B. diese einfach gehaltene Anleitung nehmen. Folgende Hinweise dazu:
Diese Anleitung zur Schnittstelleneinrichtung (Kopplung) auf dem Host ist für Windows 10 erarbeitet. Die Schritte sind:
Wollt Ihr einen Kommentar loswerden oder habt Ihr eine Frage? Schickt mir eine Mail |